Wie es begann…

Der Plan

Die Gegebenheiten hatten sich grundsätzlich verändert. Aus einer Weltreise zu Zweit, war nun eine Weltreise mit Kindern geworden. Für uns ein Schritt, der noch mehr Mut erforderte. Abbringen lassen wollten wir uns davon dennoch nicht. Im Gegenteil, bestärkte uns der Gedanke unseren kleinen Mäusen die Welt zu zeigen.

Wir wussten, dass unser Umfeld auf verschiedene Art und Weise auf unser Vorhaben reagieren und dass uns diese Stimmen verunsichern würden. Aus diesem Grund entschieden wir uns, die ersten Planungsschritte ganz für uns allein zu gestalten. Wir wollten uns selbst mit allen Für und Wider Argumenten auseinandersetzen, bevor wir unser Umfeld an unserer Idee teilhaben lassen. Wir wollten gefestigt sein in allen Argumenten, welche uns entgegentreten könnten. Wir wollten nicht vom Hören-Sagen berichten, sondern auf Faktenlage Ängste, Wünsche und Bedenken mit unserem Umfeld teilen und besprechen.

Nach knapp einem Jahr intensiver Recherche und der Auseinandersetzung mit gefühlt 1.000 Fragen fühlten wir uns soweit mit unserem Plan an unsere Lieben heranzutreten, als auf ein Mal im Februar 2020 die Welt still stand.

24. Januar 2020

Das Virus ist in Europa

In Frankreich bestätigen die Behörden die erste Coronainfektion. Kurz darauf wird mitgeteilt, dass insgesamt drei Menschen in Bordeaux und Paris erkrankt sind. Experten überrascht das nicht. Der Präsident der Gesellschaft für Virologie, Hartmut Hengel, sagt: „Ich denke, man muss sich auf Wort-Case-Szenarien einrichten.“ In China ist die Zahl der Infektionen auf mehr als 1300 gestiegen; 41 Menschen sind zu diesem Zeitpunkt am Coronavirus gestorben.

FAZ vom 24.01.2020

Ein unbekanntes Virus zwang uns dazu, unseren Plan grundsätzlich neu zu beleuchten. Grenzen wurden weltweit geschlossen, Einreisegenehmigungen ausgesetzt. Genehmigte Visa wurden annulliert. Es existierten zu diesem Zeitpunkt weder Medikamente noch Impfungen. Ein großes Fragezeichen tat sich auf einmal auf unserem Weg auf. Eine Variable, welche Niemand hatte kommen sehen. Langfristige Planungen waren aktuell nicht möglich. Unser geplanter Start war für 18 Monate später angesetzt. Wir wähnten uns anfänglich in Sicherheit, dass sich bis zu diesem Zeitpunkt die Welt wieder beruhigt haben sollte. Worte wie „LockDown“, „Quarantäne“ oder „Ausgangssperre“ waren der Gesellschaft bis dahin unbekannt, genauso wie der Mangel an Toilettenpapier oder Spaghetti.

Trotz der Umstände teilten wir unseren Plan ein Jahr vor Abreise mit Familie und Freunden. Die Reaktionen des Umfeldes waren verschiedenster Art:

„Was für eine tolle Idee. Erzählt mehr davon. Was muss ich denn alles organisieren, um auf solch eine lange Reise zu gehen…“
„Ich kann euren Plan nachvollziehen, finde dies aber besonders mit Kindern verantwortungslos…“
„Meint Ihr, dass solch ein Vorhaben gerade jetzt in der Corona-Zeit eine solch gute Idee ist…“
„Wie mutig von euch, ich würde mich das nie trauen. Und dann noch mit Kindern…“
„Und was macht ihr mit den Kindern in der Zeit?“

Jede Stimme sollte seine Berechtigung haben, die wir als solches akzeptierten.

Unser Entschluss stand fest.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert