
Fraser Island – größter Sandkasten der Welt 🇦🇺
Etwa 250 km nördlich von Brisbane befindet sich die größte Sandinsel der Welt – Fraser Island. Das 1992 unter UNESCO Weltkulturerbe gestellte Gebiet besteht aus der 130 km langen Hauptinsel und einigen kleinen Nebeninseln. Im Laufe von 750.000 Jahren hat die starke Strömung vor der Küste Nordaustraliens Sedimente an einer vulkanischen Unterwassererhebung angesammelt und so diese Sandinsel entstehen lassen.
Anders als bei den meisten Sanddünen ist die Insel jedoch stark bewaldet. Dichter Dschungel, Mangroven- und Eukalyptuswälder überwuchern die Sandinsel, was auf das Vorkommen eines bestimmten Pilzes im Sand zurückzuführen ist. Dieser gibt in solch hohen Mengen Nährstoffe ab, dass Leben auf dem kargen Sandboden möglich ist.
Die von den Ureinwohnen genannte Insel K‘gari („Paradies“) wird seit bereits 5.000 Jahren bewohnt. Diverse, sagenumwobene Geschichten ranken sich um dieses Eiland.
Fraser Island weist nur sehr wenig Infrastruktur auf. Die Straßen sind ausnahmslos tiefe Sandwege. Ohne Allradfahrzeug kann die Insel nicht befahren werden. Es gibt einige, wenige Hotelresorts auf der Insel, sowie eine Krankenstation. Camping und Wandern sind sehr beliebt.
Im Zuge einer 8-stündigen Tagestour (Einlösung aus unserem Hochzeits-Onlineshop) haben wir die Insel in einem Allrad-Bus erkundet. Hierbei haben wir einige der Highlights von Fraser Island besuchen können.
Tagestour
75-Mile-Beach – Ein Strand, welcher sich 120 km an der Ostseite der Insel entlangzieht. Dieser stellt eine der wichtigsten Verbindungsrouten dar. Mit max. 80 km/h darf im Linksverkehr der Strand als Bundesstraße genutzt werden. Landenden Flugzeugen ist Vorfahrt zu gewähren – oder heißt es Vorflug? 🤔 Schwimmen ist an dieser Stelle der Insel nicht zu empfehlen. Zu stark ist die Brandung an der Festland abgewendeten Seite der Insel, zudem gibt es Haie, Salzwasserkrokodile und eine Anzahl verschiedener, giftiger Meerestiere. In unserem Off-Roadbus preschten wir den Strand entlang, das tosende Meer mit seiner Brandung bis zu den Reifen.
Eli Creek – Ein Süßwasserfluss, welcher am 75-Mile-Beach in das Meer mündet. Die Quelle des Creeks liegt ca. 5 Meilen im Landesinnere der Insel. Das eiskalte Frischwasser wird durch hunderte Meter von Sandschichten bis an die Oberfläche gefiltert, so dass es Trinkwasserqualität hat. Der nur kniehohe Fluss kann mehrere Kilometer entlang gewatet werden oder man “floated“ mit Hilfe eines Schwimmrings. Wir nutzten die Zeit um in einem Becken das kühle Nass zu genießen und unsere Trinkwasservorräte aufzufüllen.

Lake McKenzie – Ein großer Süßwassersee in der Inselmitte, welcher von mehreren Zuflüssen gespeist wird und in einem versteckten Tal liegt. Die Zuflüsse tragen den Sand der Insel mit sich und waschen ihn nach und nach aus. Zum Schluss verbleibt reiner, puderfeiner, schneeweißer Quartzsand, welcher in den See gespült wird. Das Wasser ist glasklar und sehr frisch. Die Szenerie erinnert an ein Postkartenmotiv der Karibik. Nie zuvor haben wir solch einen Strand gesehen. Der Sand ist so fein, dass er als Peeling benutzt werden kann. Wir tummeln uns eine Stunde im erfrischenden Nass, bevor es weiter geht. Kleine Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt sein – immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit wilden Dingos auf der Insel.
Wrack der S.S.Maheno – Ebenfalls am 75-Mile-Beach liegt das Schiffswrack der S.S.Maheno. Ein Sanitätsschiff, welches im ersten Weltkrieg diente, sollte 1935 zur Verschrottung nach Japan geschleppt werden. In einem Sturm vor der Küste Australiens riss die Vertäuung und das Schiff strandete auf Fraser Island. Seit fast hundert Jahren lassen die Naturgewalten das Schiff vor sich hinrosten. Drei von den vier Stockwerken des Wracks sind mittlerweile unter dem Sand begraben. Ein spannendes Erlebnis und tolles Fotomotiv.
Dschungel Walk – Fraser Island weist eine teils sehr einmalige Vegetation auf. Im Zuge eines 1-stündigen Dschungel Walks führte uns der Ranger durch den dichten Urwald, welche noch bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts von großen Logging-Companys wegen seiner edlen Tropenhölzer abgeholzt wurden. Die alten Holzfällercamps sind noch heute zu besichtigen, sowie eine Schule, in der die wenigen Kinder der Holzfäller hier auf der Insel unterrichtet wurden. Ein weiterer Teil der sehr spannenden historischen Geschichte der Insel.
Fraser Island war mit Abstand eine der besten Touren, welche wir in Australien unternommen haben. Sollte der rote Kontinent nochmals auf unserer Reiseliste stehen, werden wir definitiv wieder eine Tour planen – dann im eigenen Four-Wheel-Drive.
– Danke an Sebastian für diesen wundervollen Tag ! –


