
Chiang Mai 🇹🇭 – Tagestouren
Tempel-Tour
Einen Tag widmen wir uns den über 200 Tempeln, die man im Stadtgebiet Chiang Mai’s findet. Die Tempelbauten unterscheiden sich von denen im südlichen Teil des Landes deutlich. Es dominieren Tempel aus aufwändigen Holzarbeiten oder Backstein, welche sehr natürlich wirken und einen gänzlich anderen Charme besitzen.
Die Nähe zum ehemaligen Burma und Laos haben den Baustil der Tempel in diesem Teil des Landes beeinflusst. Im nahen Umland Chiang Mais existieren auch einige Jahrhunderte alte Waldtempel, welche eine Besichtigung wert sind. Der Buddhismus ist geprägt von dem Glauben an verschiedenste Götter und dem Animismus – dem Glauben, dass die Natur und alle seine Bestandteile beseelt sind. All dies lässt sich in den aufwändig gestalteten Tempelanlagen wiederfinden. Oft auch findet man Süßigkeiten oder rote Erdbeerfanta, welche zwischen Wurzeln besonders großer Bäume als Opfergaben den Naturgeistern dargeboten werden. Die Götter scheinen besonders auf zuckersüsse, rote Opfergaben zu stehen.
Elephant Sanctuary
Im Rahmen einer Tagestour wollen wir ein Elefantencamp in Thailand besuchen. Der Norden Thailands beheimatet noch wenige, wilde Elefanten in seinen tiefen Dschungelwäldern. Die Tiere werden auch heute noch in Asien als Arbeitstiere zum Holztransport in unwegsamen Waldgebieten eingesetzt.
Zum Thema “Elefantentourismus“ möchten wir eine Wissensgrundlage schaffen.
Wahrscheinlich Bestandteil eines klassischen Thailandurlaubs ist der Besuch eines „Elefantencamps“, wie sie im ganzen Land zu finden sind. Zum gängigen Programm gehören das Füttern, Ausritte durch den Dschungel und das Baden mit den Tieren. In den meisten Fällen werden Camps dieser Art vor dem Hintergrund der „Arterhaltung“ angeboten – eine leider allzu oft morallose Verkaufsstrategie. Auch wir besuchten in unserem ersten Thailandurlaub vor fünf Jahren ein solches Camp und würden dies nach heutigem Wissensstand nicht mehr tun.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass jedes Elefantencamp, welches Ausritte oder das Baden mit den Besuchern anbietet nicht im Zeichen des Artenschutzes steht – egal was das Highlightprospekt propagiert. Die Tiere werden unter widrigsten Bedingungen gehalten, um sie gefügig zu machen. Profiteur ist einzig und allein der Besitzer eines solchen Camps. Ist man ernsthaft an der Arterhaltung bzw. der artgerechten Haltung (insofern dies bei Tieren wie Elefanten überhaupt möglich ist) interessiert, besucht man die heutzutage immer häufiger existierenden „Elephant Sanctuaries“, welche Tiere aus erstgenannten Camps oder ähnlichen Einrichtungen aufkaufen, aufnehmen und ihnen ein möglichst artgerechtes Leben bieten. Aktivitäten mit den Tieren sucht man hier vergeblich. Es handelt sich oft um non-profit Organisationen oder Foundations, die von Spendengeldern und dem Einsatz ehrenamtlicher Mitarbeiter leben.
Wir treffen einen inländischen Touristen, welcher auf Wochenendbesuch seiner Tochter in Chiang Mai ist. Diese studiert Tiermedizin und hat erst wenige Tage zuvor ein kleines Elephant Sanctuary zwei Stunden von Chiang Mai entfernt mit ihm besucht. Er empfiehlt uns die Einrichtung und wir buchen anschliessend im örtlichen Büro eine Tour.
Am folgenden Tag holt uns der Fahrer um sieben Uhr morgens ab. Uns begleitet ein amerikanisches Pärchen auf Flitterwochen. Wir sind eine kleine Gruppe – ganz nach unserem Geschmack. Der Weg zum Sanctuary führt uns zwei Stunden in den hügeligen Dschungel des Berges Don Ithanong – dem höchsten Berg Thailands mit 2.600 Metern. Die Fahrt ist kurvig, der thailändische Fahrer gewohnt schnell, der amerikanische Magen macht dies nicht so gut mit…
Wir erreichen das Camp der “Green Living Foundation“ in einem abgelegenen Tal. Das Camp existiert erst seit wenigen Jahren und befindet sich noch im Aufbau. Es beheimatet bisher lediglich drei Elefanten. Einen Zirkuselefant, welcher aus China stammt und zwei sogenannte „Logging Animals“, welche in den Wäldern von Myanmar zum Abtransport von Tropenholz in unwegsamen Dschungelgelände eingesetzt wurden. Unser Guide erzählt viel über die Geschichte der Elefanten und das Programm der Foundation. Die Tiere bewegen sich frei auf dem Gelände. Hautnah können wir Kontakt mit den Elefanten aufnehmen. Bewaffnet mit je einem Beutel voll Zuckerrohrstücke, werden wir schnell gute Freunde mit den Tieren, welche nicht scheuen intensiv ihre Süßigkeiten einzufordern. Marie wird nach kurzer Zeit das Größenverhältnis von ihr zu den Tieren dann doch zu groß und Stoffl pausiert mit ihr in einer nahe gelegenen Hütte.
Emilia ist grundsätzlich sehr distanziert gegenüber Tieren aller Art. Zwischen Angst und Faszination hin und hergerissen, weicht sie keinen Meter von meiner Seite. Immer wieder packt sie all ihren Mut zusammen, um dem grauen Riesen die Zuckerrohrstücke in den Rüssel zu geben. Sie wächst über sich hinaus.
Die Tiere bewegen sich Richtung Dschungel, wir dürfen ihnen folgen und unternehmen einen kleinen Spaziergang. Dieser endet an einem Fluss, in dem die Elefanten zur Abkühlung ein Bad nehmen.
Wir verbringen einige Stunden im Camp. Gegen Mittag bereitet unser Guide ein köstliches Phat Thai zu. Wir geniessen das Essen im Schatten der Palmhütte während unweit von uns die Elefanten grasen. Ein unglaublich friedlicher, ruhiger und positiver Ort. Wir haben den Tag sehr genossen.
– Danke an Ilka & Daniel –

