Thailand

Ko Phi Phi (4 Tage) 🇹🇭

Ko Phi Phi ist eine aus sechs Inseln bestehende Inselgruppe, welche zusammen das Naturschutzgebiet den „Hat Noppharat Thara Marine-Nationalpark“ bilden. Vier der sechs Inseln auf dem nur 390 qkm großen Areal sind unbewohnt. Die Inseln Phi Phi Don und die kleinere Nebeninsel Phi Phi Le sind die einzig bewohnten.

Phi Phi Don als “größte“ der sechs Inseln umfasst eine Fläche von nur 7 mal 3,5 km. Zwei Inselstreifen, welche durch eine schmale Sandbank von lediglich zweihundert Metern Breite lungenförmig miteinander verbunden sind. Auf dieser befindet sich die einzige Stadt, Ton Sail. Phi Phi Don zählt ca. 3.000 Einwohner. Man erreicht die Insel ausschließlich per Schiff. Die Insel verfügt über kein wirkliches Straßennetz. Motorisierte Fahrzeuge sind für Rettungskräfte und das Bauwesen zugelassen.

Die kleinere Nebeninsel Phi Phi Le wurde 2000 durch den Film “The Beach“ mit Leonardo di Caprio bekannt, was bis heute zu einem Massentourismus an der im Film dargestellten „Maya Beach“ führte. Vormals eine versteckte, einsame Bucht im Nirgendwo, wurde sie in kürzester Zeit zum Tourismusmagneten mit all seinen Nachteilen. Die Auswirkungen auf das dort empfindliche Ökosystem waren so gravierend, dass die thailändischen Behörden den Inselabschnitt für jeglichen Tourismus 2018 sperrten und erst wieder Anfang 2022 öffneten.

2004 wurde Koh Phi Phi durch das Tsunami Ereignis am 26.12. fast komplett zerstört. Von den zu diesem Zeitpunkt sich auf der Insel befindenden 3.000 Einwohnern und 6.000 Touristen überlebten 4.000 Menschen die Katastrophe nicht. Ein Großteil der Umgekommenen wurde bis heute nicht gefunden. Ton Sail liegt nur einen Meter über Meeresspiegel und wurde von einer fast sieben Meter hohen Welle getroffen. Die Schäden waren verheerend. Mit Hilfe der überlebenden Einwohner und 3.500 freiwilligen Backpackern aus aller Welt wurden wenige Monate nach der Zerstörung mit dem Aufbau der Insel begonnen. Knapp ein Jahr nach dem katastrophalen Ereignis konnten 1.500 Hotelbetten öffnen und die ersten Touristen wieder empfangen werden.

Anreise

Nach ca. 2,5 Stunden Fahrt mit der Fähre erreichen wir den einzigen Pier der Insel. Bereits von Weitem kündigt sich das tropische Eiland durch bizarre, freistehende Felsformationen an.

Mit einem Longtailboot – dem klassischen asiatischen Holzboot für ca. 10 Personen mit lang ausgelegten Außenbordmotor – geht es vom Pier weiter zu unserem Hotel, welches sich auf der Ostseite der Insel befindet.

…das Boot legt am menschenleeren Strand an. Wir springen mit unseren Rucksäcken von Bord ins knietiefe, 29 Grad warme Wasser und waten zum Strand. Und auf einmal stehen wir da, die nassen Füsse im Sand, es weht eine warme Brise, hinter uns der Ozean mit seinen bizarren Kalkfelsformationen, vor uns der dichte Dschungel, in welchem sich einige Hütten verstecken. Es herrscht absolute Stille. Die Szene ist überwältigend.

Das Programm der nächsten vier Tage gestaltet sich denkbar einfach ☺️

Beach Life

Feiner Sandstrand und badewannenwarmes Wasser sind alles was Kinder brauchen. Marie tat sich anfänglich etwas schwer mit dem Sand (angeekelter Blick auf die sandigen Hände gepaart mit einem lauten “Papa Bäääääh“). Nach kurzer Zeit hatten wir dann jedoch in unserem Bungalow mindestens so viel Sand wie draußen am Strand.

Erkundungstour

Während Stoffl und Emi es sich im Wasser gutgehen lassen, schnappt sich Marcus unsere Kleinste und geht mit ihr auf Erkundungstour. Quer durch den Dschungel soll es einen Pfad bis nach Ton Sail geben. Immer dem GPS nach geht es zuerst sehr unwegsam durch das Dickicht. Schliesslich erreichen sie einen Pfad welcher sie gut geführt durch den Dschungel bringt. Sie passieren einige “Corona-Ruinen“ – noch vor wenigen Jahren florierende Hotelanlagen, welche nun zerfallen und einsam im überwucherten Dickicht rotten. Wilde Hunde und Affen sind die einzigen Bewohner, welche sie antreffen. Ein unwirkliches Bild. Nach einer Stunde erreichen sie erschöpft Ton Sail. Zur Belohnung gibt es eine kühle Cola und ein Eis.

Kind sein

Nach drei langen Wochen ohne Kontakt zu (deutschen) Kindern lernen wir eine schweizerische Familie kennen, welche mit zwei Kids unterwegs ist. Emi ist überglücklich. Freundschaften sind schnell geschlossen.

Sonnenuntergänge am Strand geniessen

Das Leben spielt sich hier im Freien ab. Vom offenen Restaurant oder dem Strand aus lassen sich wunderbar die Sonnenuntergänge beobachten.

Die Ersten sein

Da die eingangs erwähnte Maya Bay nach mehreren Jahren Schließung vor Kurzem für den Tourismus wieder geöffnet wurde, möchten wir uns die Chance nicht nehmen lassen, diesen Ort zu besuchen. Wir engagieren einen Local, welcher uns alleine mit seinem Longtailboot früh morgens zur Maya Bay bringt. Der Preis für das frühe Aufstehen ist eine fast menschenleere Bucht umringt von dicht bewaldeten, hohen Kalksteinfelsen. Glasklares Wasser, puderfeiner, weisser Sand. Das Areal wird von mehreren Rangern streng kontrolliert. Tropische Fische schwimmen direkt in Strandnähe.

So sah die Situation vor Corona aus…..

Schnorcheln

Unser Captain bringt uns auf der Rückfahrt in eine kleine Bucht, welche wir zum Schnorcheln nutzen. Tropische Fische verschiedenster Art umringen uns. Erschöpft von einem langen Tag geht es zurück zu unserem Hotel. Unser kleinstes Gepäckstück lässt sich vom Wellengang in den Schlaf wiegen.

Unsere Hochzeits-Onlineshop Einlösungen:

„Fährfahrt nach Koh Pha-ngan“

– Danke an Tante Julia –

Nachdem die Fährverbindung nach Koh Pha-ngan auf Grund mangelnder Touristen auf unbestimmte Zeit noch nicht wieder aufgenommen wird, mussten wir die Destination von unserer Liste streichen. Dein Geschenk hat uns aber nach Koh Phi Phi gebracht – mindestens genau so gut!

„Reiseapotheke“

– Danke an Ralf –

Auch wenn wir dieses Geschenk mit Sicherheit als Letztes einlösen wollen, sind wir sehr froh, dass es auf unserer Wish-List stand. Nach drei Tagen und Antiallergikum sah das dann auch schon wieder viel besser aus.

Ko Phi Phi hat in den letzten drei Jahrzehnten stark unter dem Massentourismus gelitten. Wir hatten das Glück, die Insel so gut wie Touristenfrei erleben zu dürfen. Thailand beginnt langsam die Einzigartigkeit seiner unglaublichen Natur zu begreifen und entsprechend zu reagieren. Dem zu Gute kam die Coronakrise, welche dem strapazierten Ökosytem vielerorts Entlastung gebracht hat – im Golf von Thailand sichtete man während unserer Reise seit langem wieder Wale in Küstennähe. Wir wünschen uns, dass mit der langsamen Öffnung des Landes ein besseres Verständnis für einen verträglichen Tourismus entwickelt wird. Wir durften dieses Fleckchen Erde als etwas aussergewöhnliches kennen lernen. Vielleicht eine einzigartige Gelegenheit.

Ein Kommentar

  • Eva Schmäing

    Einfach traumhaft.♡
    Sehe mir die Fotos an während draussen der Wind ums Haus heult und Regen gegen die Fenster prasselt.
    Danke für die tollen Berichte und schönen Bilder. Genießt weiterhin euer Abenteuer.
    Gruß Eva

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